„Mit dem Stopp der S1 und S8 entgehen dem Wirtschaftsstandort mehr als 1,8 Milliarden Euro an zusätzlichem Bruttoregionalprodukt und 17.000 Arbeitsplätze“, so WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker angesichts des drohenden Aus für die S1 und die S8. Diese Entscheidung schaffe große Unsicherheit und Unklarheit. „Selbst wenn der S1-Lückenschluss nun doch gebaut wird, endet die Straße kurz vor Groß-Enzersdorf praktisch im Niemandsland, wenn die Querung der Donau nun entfällt. Das bringt weder eine Verkehrsentlastung der permanent verstopften Südosttangente noch hilft es Wirtschaft oder Bevölkerung. Zudem entgehen bei der S8 in der Bauphase 337 Millionen Euro zusätzliches Bruttoregionalprodukt und 3.000 Arbeitsplätze werden nicht geschaffen“, so Ecker.
„Die S8 würde neue wirtschaftliche Chancen für das Marchfeld und eine deutliche Verkehrsentlastung der Ortschaften in der Region bedeuten. Ein ebenso wichtiger Bestandteil im Verkehrskonzept für die Region ist der Lückenschluss bei der S1. Die Absage von Klimaschutzministerin Gewessler ist daher nicht nachzuvollziehen“, hält WBNÖ Direktor Harald Servus fest. Aufgrund der Verkehrssituation im Marchfeld gäbe es bereits einen Widmungsstopp, wodurch sich keine neuen Betriebe ansiedeln könnten. „Für die Region bedeutet das, dass keine neuen Arbeitsplätze entstehen können, vielmehr müssen hunderte Menschen weiterhin nach Wien zur Arbeit pendeln – Staus und Verkehrsüberlastung sind die Folge. Hier scheint auch der Klimaschutzgedanke nicht plausibel zu sein“.
Von der Absage für den Lückenschluss des Rings um Wien und damit auch an den Anschluss der S8 an eines der wichtigsten Verkehrsnetze sei nicht nur das Marchfeld, sondern das gesamte Weinviertel und der Raum südlich der Donau an der A4 betroffen. „Der Bau der S8 würde neue Verbindungen vom Weinviertel in den Süden Niederösterreichs sowie in die Slowakei ermöglichen, und zwar ohne den Flaschenhals Wien zu passieren. Die Verkehrsentlastung des gesamten Weinviertels und der A4 südlich der Donau wäre ein richtiger und wichtiger Schritt, der nicht durch Ideologien und Parteipolitik verworfen werden darf“, so Servus.
Seit Jahren ist die Planung der beiden beschlossenen Straßenbauprojekte S1 und S8 im Gange. Auch eine Ministerin müsse sich an die geltenden Gesetze halten und könne nicht einfach alles abblasen, obwohl dadurch ein großer Nachteil für die Wirtschaft und die Bevölkerung in der Region entstehe. „Der Bau der S8 würde das Weinviertel wirtschaftlich voranbringen sowie den täglichen Durchzugsverkehr durch die Ortschaften des Marchfelds um bis zu 30.000 Fahrzeuge am Tag reduzieren. Die Absage von Ministerin Gewessler ist daher keinesfalls einfach so hinzunehmen“, so Servus.