Utl.: Eine aktuelle Umfrage des Wirtschaftsbundes Niederösterreich (WBNÖ) zeigt die zentralen Herausforderungen für Unternehmen auf. Bürokratie und der Mangel an Fachkräften belasten die Betriebe am stärksten.
Der Wirtschaftsbund Niederösterreich hat in einer aktuellen Umfrage die größten Hemmnisse für niederösterreichische Unternehmen ermittelt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Bürokratie, Fachkräftemangel und hohe Lohnnebenkosten dominieren die Liste der Herausforderungen. „67 % der Unternehmer glauben, dass sich der Wirtschaftsstandort Österreich in die falsche Richtung entwickelt. Für die Betriebe in Niederösterreich sind die Ergebnisse etwas positiver, doch es gibt weiterhin dringenden Handlungsbedarf“, so WBNÖ Landesgruppenobmann und WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker.
Besonders gravierend ist die Belastung durch Bürokratie. Unternehmen in Niederösterreich wenden jährlich rund 53 Millionen Arbeitsstunden für die Erfüllung von Bürokratieaufgaben auf, was Kosten von etwa drei Milliarden Euro verursacht. Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kleine Betriebe sind dabei besonders stark betroffen, da sie im Schnitt 250 Stunden pro Jahr für bürokratische Aufgaben aufwenden müssen. „Die Reduktion dieser bürokratischen Hürden muss oberste Priorität haben“, fordert Ecker.
Ein weiteres dringliches Problem ist der Fachkräftemangel. Derzeit sind in Niederösterreich laut WB-Stellenmonitor mehr als 23.000 Stellen unbesetzt, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Pflege und IT. Diese Engpässe führen zu Produktionsverzögerungen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. WBNÖ Direktor Harald Servus unterstreicht: „Wir brauchen Maßnahmen, die sowohl den Zuzug von qualifizierten Fachkräften erleichtern als auch die Ausbildung und Weiterbildung vor Ort stärken.“
Zusätzlich belasten hohe Lohnnebenkosten die Unternehmen in Branchen mit hohem Personalaufwand, wie Gastronomie und Handwerk. Der WBNÖ fordert daher eine schrittweise Senkung der Lohnnebenkosten, um die Betriebe zu entlasten und Investitionen zu fördern. „Es ist unerlässlich, die Belastungen der Betriebe zu reduzieren, damit sie in einem immer härteren internationalen Wettbewerb bestehen können“, so Ecker abschließend.